Endometriose

Wenn Ärzte und Therapeuten den Grund, warum eine Frau chronisch wiederkehrende Unterbauchschmerzen nicht finden können, dann muss man unter anderem auch an chronische Entzündungen aber auch vor allem an Endometriose im Unterleib denken.

Viele Frauen müssen leider sehr lange einige Jahrzehnte lang leiden bis die richtige Diagnose gestellt wird. Dabei könnte nach Diagnosestellung die Endometriose mit ggf bis zu meist zwei Bauchspiegelungen und eine medikamentöse Therapie behandelt werden. Auf jeden Fall kommt es zu sehr guter Beschwerdenlinderung, wenn sie erkannt wird.

Um Endometriose zu verstehen muss man einen kleinen Umweg machen. Die Gebärmutter ist mit einer Schicht bekleidet. Diese Zellschicht (Endometrium genannt) baut sich auf und wird zirka alle vier Wochen als Menstruationsblutung ausgeschieden. Eigentlich befinden sich diese Zellen ausschließlich in der Gebärmutter innenwand.

Dennoch wurden einige Frauen geboren mit versprengten oder vereinzelten Endometrium-Zellen im Bauchraum.

Mit „Bauchraum“ könnte an den Eierstöcke, Eileiter, Blase, Blasenwand, Darm oder gar bis hoch zur Leber sein.

Einige Frauen erwerben diese versprengten Zellinseln im Laufe ihres Lebens  z.B.  etwa wenn ein paar Endometriumzellen während der Regelblutung, durch die Eileiter hochwandern und sich wiederum in den Bauchraum einnisten. Bei anderen Frauen wiederum werden diese Zellen z.B. während eines Kaiserschnittes in den Bauchraum oder in die  Gebärmuttermuskeln verschleppt.

Diese Zellen oder Zellinseln nisten sich dann irgendwo im Bauchraum oder in Bauchorgane ein.

Viele Hormone wirken auf den weiblichen Körper und lösen ca. monatlich die Regelblutung aus. Wenn Endometriumzellen und Zellinseln sich in den Bauchraum eingenistet haben reagieren sie auf diese Hormone, werden aktiv, vermehren sich, werden sehr gut durchblutet und sind wie feste Blutschwämme im Bauchraum. Je nach dem wo sie sich ausbilden, sieht man Zysten, die wegen ihrer Farbe und Konsistenz als Schokoladenzyste genannt werden. Diese Zellen und Zellinseln oder ihre Blutschwämmchen und Schokoladenzysten reizen, ziehen und drücken sehr stark im Unterleib und machen diese chronische wiederkehrende Schmerzen.

Da die Zellen um die Zeit während der Regelblutung am aktivsten sind, sind die Schmerzen zum Zeitpunkt der Menstruation am schlimmsten. Die Beschwerden sind aber keineswegs nur während der Regel vorhanden.

Die Zellen und Blutschwämmchen führen zur Verklebung und Vernarbungen im Bauchraum und auch oft zu Dauerschmerzen bei Bewegung, beim Sex, sogar in Ruhezustand.

Die Endometriose geht nicht nur mit unerträglichen Schmerzen einher. Sie macht das Schwangerwerden wegen der Verklebungen und Vernarbungen sehr schwierig bis unmöglich. Denn die Eileiter könnten für Eier bzw für Spermien unpassierbar werden. Geschweige die Übelkeit und Lustlosigkeit die bereits wegen der Schmerzen bestehen.

Manchmal werden Organe wie Darmteile, Blase, Harnleiter, Eileiter, Nieren, Eierstöcke usw. so verstopft, dass das Wasserlassen oder Stuhlgang unmöglich werden. In solchen Fällen könnte eine ausgedehntere Operation für bessere Lebensqualität sorgen.

Als effektive Maßnahme die Beschwerden bei Endometriose zu lindern gilt

  1. Reduktion bzw Eradikation der (sichtbaren) Endometriumzellen außerhalb der Gebärmutter durch eine Operation oder Medikamente
  2. Die Ausschaltung oder Suppresion der Monatsblutung durch Medikamente oder eine Schwangerschaft. Obwohl eine Schwangerschaft durch die Endometriose erschwert ist, sind die meisten Frauen symptomfreier bzw symptomfrei während und nach einer Schwangerschaft.

Sprechen Sie mit Ihrem Frauenarzt. Wir helfen Ihnen gerne.