Harninkontinenz

Jeden Tag suchen wir im Normalfall 6-8 Male die Toilette auf um das kleine Geschäft zu erledigen. Dies ist nur möglich, weil eine gesunde Blase sich bis ca. 500ml (halben Liter) auffüllt, bevor wir Harndrang verspüren. Dabei ist es wichtig ca. anderthalb bis zwei Liter Flüssigkeit über den Tag verteilt zu sich zu nehmen. Idealerweise sollte bis 20 Uhr bis zu 80 % der Gesamtmenge bereits getrunken worden sein.

Der Urin wird in den Nieren produziert und lediglich in der Blase aufbewahrt.  Wie viel Urin wirklich produziert wird und wie oft wir aufs Klo müssen, hängt davon ab, wie viel wir insgesamt  trinken, essen und wie viel wir schwitzen.

Die Blase ist ein Muskel. Der Blasenhals geht in die Harnröhre über. Diese ist versehen mit verschiedenen Muskeln und einem Gerüst aus Bindegewebe. Der Blasenhals und Harnröhre werden von den verschiedenen Beckenbodenmuskeln unterstützt. Ein komplexes Zusammenspiel zwischen dem Gehirn, Blase, Beckenbodenmuskeln und Harnröhre führen bei einer gesunden Person zum kontrollierten Urinieren und Halten vom Urin. 
Manchmal klappt das nicht.

Blaseninkontinenz - Sie fragen, ich antworte:

Ich werde nass beim Lachen, das ist mir peinlich! Warum passiert mir so was?

Ihre Beckenbodenmuskulatur scheinen nicht (mehr) in der Lage zu sein Ihren Blasenhals und Harnröhre richtig zu unterstützen. Im Alter – auch durch Hormonmangel- werden die  Muskulatur und das Bindegewebe schwächer. Nach einer Entbindung (egal ob bei einer Geburt durch die Scheide oder bei einem Kaiserschnitt), werden diese Muskeln und Halteapparat geschwächt, oder (aus)gerissen. Durch schweres Heben, chronischen Husten oder (starke) Gewichtszunahme steigt auch die Belastung der Beckenbodenmuskeln, Sehnen und Bindegewebe.

Dieses Leiden ist sehr verbreitet. Frauen mit Kindern könnten bereits Ende 20 betroffen sein, während viele Frauen ohne Kinder erst ab über 30 Jahre betroffen sind. Es bringt viel, frühzeitig mit Ihrem Frauenarzt darüber zu reden. Machen Sie einen Termin. Wir helfen Ihnen gerne.

Was kann ich selber tun?
  • Vorbeugend sind Beckenbodengymnastik: vor, während und nach einer Schwangerschaft. Auch für Frauen ohne Kinder und diejenige, die keine Kinder haben wollen. So lange wie möglich und gar bis ins hohe Alter Beckenbodengymnastik.
  • Gesunde Lebensführung. Ausgewogene Ernährung, keine große Gewichtszunahmen,  Verstopfungen vermeiden, Rauchen aufgeben. Schweres Heben vermeiden.
  • Bei Blasenschwäche kann das Tragen von  Einlagen, Vorlagen oder Inkontinenzhöschen, zum Beispiel während des Sports oder bei anderer Belastung für Erleichterung sorgen.
Was macht der Frauenarzt?

Der Frauenarzt muss Ihr Problem zuerst erkennen und ernstnehmen. Es gibt einige Therapiemöglichkeiten. Ein ausführliches Gespräch ggf. mit Untersuchung geht einer Therapie voran. Als Möglichkeiten sind:




  • Lokale Hormone und ggf. Medikamente

  • Beckenbodentraining und ggf. Kooperationstherapie mit Physiotherapeuten, Urologen und Hausärzten.

  • Pessare

  • Operation

Wir helfen gerne weiter. Rufen Sie uns einfach an. Wir sind für Sie da.